Stell dir vor: Es geht nicht darum, wie viel Geld du verdienst – sondern wie gut du mit dem umgehst, was du hast. Klingt simpel, oder? Doch genau das ist einer der entscheidenden Unterschiede zwischen finanziell erfolgreichen Menschen und dem Rest. Selbst wenn du 50.000 oder 500.000 Euro im Jahr verdienst – die Prinzipien, die die Top 1 % beim Vermögensaufbau nutzen, kannst auch du anwenden.
In diesem Artikel zeige ich dir ein einfaches, aber extrem wirkungsvolles System, mit dem du deine Finanzen organisieren kannst wie ein Profi: die 15/65/20-Regel. Diese Methode ist klar strukturiert, leicht umzusetzen und basiert auf Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit vermögenden Menschen. Los geht’s!
Der erste Schritt: 15 % für dich selbst
Der wichtigste Teil kommt gleich am Anfang: 15 % deines Einkommens gehören dir – und zwar nur dir. Diese Summe solltest du jeden Monat zur Seite legen. Und nein, nicht für Urlaub oder neue Klamotten, sondern für deine finanzielle Sicherheit und deinen Vermögensaufbau.
Warum das so wichtig ist? Zwei Gründe:
1. Sicherheit durch ein Notfallpolster
Das Leben überrascht uns immer wieder: Ein platter Reifen, eine unerwartete Zahnarztrechnung oder ein kaputtes Haushaltsgerät. Solche Ereignisse werden stressig – vor allem, wenn du sie finanziell nicht abfedern kannst.
Darum solltest du dir zuerst ein Notfallkonto aufbauen. Das Ziel: ein Monatsgehalt für essentielle Ausgaben. Dazu zählen:
- Miete oder Kreditrate
- Lebensmittel
- Strom, Wasser, Heizung
- Verkehrsmittel / Auto
- Versicherungen
Alles, was du wirklich brauchst, um über die Runden zu kommen. Keine Streaming-Abos, keine Restaurantbesuche. Sobald du diesen Puffer hast, gehst du den nächsten Schritt: 3 bis 6 Monate an Notfallausgaben zurücklegen.
Dieses Polster gibt dir echte Freiheit. Du kannst einen Jobverlust überstehen, einen Krankheitsfall meistern oder einfach ruhiger schlafen. Denn du weißt: Egal, was kommt – du bist vorbereitet.
2. Lass dein Geld für dich arbeiten
Der zweite Grund für die 15 %? Investieren! Und zwar langfristig und strategisch. Du musst kein Finanzprofi sein, um damit zu starten.
Ein simples Beispiel zeigt die Kraft des Zinseszinses:
- Jenny investiert mit 30 Jahren einmalig 10.000 €. Sie bekommt jährlich 6 % Rendite. Nach 20 Jahren hat sie über 32.000 € – ohne jemals nachzulegen.
- Micha beginnt erst mit 40 Jahren. Er investiert 2.000 € jährlich für 10 Jahre – also insgesamt 20.000 €. Auch er bekommt 6 % Rendite. Nach 10 Jahren hat er knapp 28.000 €.
Obwohl Micha doppelt so viel eingezahlt hat, hat Jenny mehr Vermögen aufgebaut. Warum? Sie hatte mehr Zeit, damit der Zinseszins wirken kann. Zeit ist beim Investieren dein bester Freund.
Wo du starten kannst: Die richtigen Konten
Wenn du in Deutschland oder Österreich lebst, gibt es steuerlich begünstigte Möglichkeiten, dein Geld anzulegen:
✅ Betriebliche Altersvorsorge oder staatliche Förderung
Oft bietet dein Arbeitgeber eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) oder Unterstützung über vermögenswirksame Leistungen an. Falls dein Arbeitgeber Beiträge „matched“, also deine Einzahlungen verdoppelt oder ergänzt – nimm das sofort mit! Das ist geschenktes Geld.
✅ ETF-Sparpläne über ein Depot
Einfach und effizient: Lege einen monatlichen Sparbetrag (z. B. 100 €) in einen passiven ETF-Fonds an, der einen breiten Index wie den MSCI World abbildet. Diese Fonds streuen dein Risiko über Hunderte Unternehmen weltweit – und das bei sehr geringen Gebühren.
✅ Steuerfreie Erträge mit einem ETF-Sparplan
In Deutschland kannst du durch den Sparerpauschbetrag (aktuell 1.000 € pro Person) Kapitalerträge teilweise steuerfrei kassieren. Nutze das aus – und lasse dein Geld steuerlich optimiert wachsen.
65 % für deine Grundausgaben
Jetzt kommen wir zum Löwenanteil deines Einkommens: 65 % für alle nötigen Fixkosten, die dein Leben am Laufen halten. Dazu gehören:
- Miete oder Hauskredit
- Lebensmittel
- Strom, Wasser, Internet
- Versicherungen
- Mobilität (Auto, Bahn, etc.)
- Grundlegende Gesundheitskosten
Diese Kategorie ist tückisch. Warum? Weil viele Menschen hier schleichend zu viel ausgeben – oft, ohne es zu merken.
Kennst du das? Du bekommst eine Gehaltserhöhung und plötzlich passt die Wohnung nicht mehr – du ziehst um. Oder du gönnst dir ein neues Auto. Auf dem Papier wirkt es wie Fortschritt. Aber in der Praxis wachsen deine Ausgaben einfach mit deinem Einkommen mit – und das ist gefährlich.
Wenn du deine Grundausgaben auf 65 % deines Einkommens deckelst, schaffst du dir finanziellen Spielraum. Klar, das ist nicht immer leicht – besonders in teuren Städten. Aber ein ehrlicher Blick auf deine Ausgaben lohnt sich.
So bringst du deine Fixkosten in den Griff:
- Erstelle eine Liste deiner monatlichen Ausgaben.
Nutze z. B. Excel oder eine App wie Finanzguru oder Money Manager. - Finde deine größten Kostenblöcke.
Miete? Auto? Versicherungen? Hier steckt meist das größte Sparpotenzial. - Stelle dir gezielt Fragen:
- Brauche ich wirklich ein eigenes Auto?
- Kann ich meine Versicherung günstiger bekommen?
- Könnte ich in eine kleinere Wohnung oder WG ziehen?
Es geht nicht darum, auf alles Schöne zu verzichten. Es geht darum, die großen, festen Kosten zu optimieren – damit du mehr Luft für Ersparnisse und Spaß hast.
20 % für dein Leben – ganz ohne schlechtes Gewissen
Und jetzt kommt der Teil, der bei klassischen Finanzplänen oft zu kurz kommt: 20 % deines Einkommens sind für dich da. Für dein Leben. Für deine Wünsche.
Was du mit diesem Geld machst? Was du willst. Und zwar ohne schlechtes Gewissen. Denn wenn du diesen Betrag bewusst einplanst, wird er Teil deines Systems – nicht dein finanzieller Untergang.
Diese 20 % sind:
- Das Abendessen mit Freunden
- Die neue Handtasche
- Der Wochenendtrip
- Das Konzert deiner Lieblingsband
- Oder ein Online-Kurs, der dich begeistert
Warum ist das so wichtig?
Weil strikte Sparpläne langfristig nicht funktionieren, wenn du dir nie etwas gönnst. Du würdest früher oder später „ausbrechen“ – und dann oft gleich übertreiben. Genauso wie bei Diäten ohne Cheat Day.
Die Reichen wissen das. Sie planen ganz bewusst Platz im Budget für Genuss ein. Nicht als Schwäche – sondern als Investition in sich selbst. Denn ein erfülltes Leben motiviert, langfristig dranzubleiben.
Fazit: Deine Roadmap zur finanziellen Freiheit
Du siehst: Reichtum ist keine Zauberei. Es braucht Struktur, Konsequenz – und die richtigen Prioritäten.
Die 15/65/20-Regel ist ein genial einfaches System, das du sofort umsetzen kannst – unabhängig von deinem Einkommen. Hier nochmal die Schritte im Überblick:
🔸 15 % sparen und investieren
- Notgroschen aufbauen (1–6 Monatsausgaben)
- Langfristig investieren (z. B. ETFs)
🔸 65 % für deine Fixkosten
- Wohnen, Mobilität, Lebenshaltung
- Fixkosten regelmäßig überprüfen und optimieren
🔸 20 % für Lebensfreude
- Gönn dir etwas – ohne schlechtes Gewissen
- Motivation ist Teil deines Finanzplans
Dein nächster Schritt
Wenn du jetzt denkst: „Klingt gut, aber wie setze ich das konkret um?“, dann fang heute an. Rechne aus, wie viel 15 %, 65 % und 20 % von deinem Einkommen sind. Erstelle drei Konten oder Unterkategorien, um die Bereiche zu trennen.
➡️ Tipp: Nutze Tools wie N26 Spaces, ING Unterkonten oder eine klassische Excel-Tabelle, um dein Budget zu strukturieren.
Und denk dran: Es geht nicht darum, perfekt zu sein – sondern langfristig dran zu bleiben. Auch die 1 % haben irgendwann klein angefangen. Der Unterschied ist: Sie hatten einen Plan. Jetzt hast du ihn auch.
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